Der faire Handel dient als Wachstumstreiber für den Handel mit Mangos aus Westafrika

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Fairer Handel

Gestern am 22. September erschien ein Artikel über gebana Afrique im St. Galler Tagblatt. Ab heute ist er online verfügbar: http://www.tagblatt.ch/.../art149,717021

Brückenbauer und Marktöffner

Text und Bild von Wolf Südbeck-Baur

Niangoloko. Die Zürcher Gebana AG ebnet biologischen und fair gehandelten Mangos aus Westafrika den Weg zu Schweizer Konsumenten.

Mangotrocknung

Lagerchef Mahamadi Traoré weist stolz ins Mango-Lager der Produzenten-Kooperative TON, in dem einige Kisten frische Mangos auf ihre Auslese und Weiterverarbeitung in der Trocknungsanlage warten. Seine Kollegin Fati Ouedraogo ist in dem mit Wellblech gedeckten Lagerraum damit beschäftigt, jede einzelne Frucht von Hand zu drehen und auf ihre Konsistenz hin zu überprüfen; überreife und darum für die Trocknung zu weiche Mangos sortiert sie aus. Die 1991 gegründete Vereinigung von heute 33 Mango-Produzenten in Niangoloko, Burkina Faso, habe ein hartes Stück Arbeit bereits geschafft, sagt TON-Koordinator Issaka Sommandé. Die Kleinbauern schweissten 2007 bereits 25 Tonnen Trockenmangos für den Export nach Europa in Plastikbeutel ein. Im Jahr 2000, als die Zusammenarbeit mit dem Zürcher Fairhandelsunternehmen Gebana AGbegann, waren es zwei Tonnen.

Dank Prämie zur Schule

Laut Issaka bringt die Trockenmango-Produktion den 430 TON-Angestellten – mehrheitlich Frauen – ein Einkommen, das mit umgerechnet Fr. 2.50 pro Tag 20% über dem Jahresdurchschnittseinkommen von 500 Fr. in Burkina Faso liegt. Im Schatten der Bäume auf dem TON-Gelände zeugen die zahlreichen Töffs vom Entwicklungspotenzial der Kleinkredite, welche die Kooperativen-Mitglieder aus einem Fonds ihrer Organisation beziehen können.

Der Leiter der Kooperative unterstreicht, dass die erwirtschafteten Einkünfte inklusive der 24 000 Fr. Prämien den Kooperative-Mitgliedern «ein normales Leben erlauben». Diese Prämien wurden TON 2007 aufgrund des Max-Havelaar-Labels für fairen Handel unter anderem von Coop via Gebana Afrique ausbezahlt. Die Kooperative, bei der 154 Bauernfamilien Mitglied sind, verwendete die Prämie für den Kauf von Schulmaterial, für Impfungen der Kinder gegen Tetanus, Diphterie und Polio sowie für die Anschaffung einer Getreidemühle. Weiter erlaube die Prämie, Finanzreserven zu bilden, um den Unterhalt der Maschinen und der Trocknungsanlagen zu sichern.

Enorme Absatzsteigerung

Das Gedeihen der Kooperative TON ist eng verknüpft mit der Handelspartnerschaft der TON-Mangobauern mit Gebana Afrique. Das Handelsunternehmen mit Sitz in Zürich schlägt eine Brücke zwischen den Bauern und den Konsumenten in der Schweiz. David Heubi, Geschäftsleiter von Gebana Afrique, fungiert dabei als Marktöffner für die Kleinbauernfamilien. «Wir kaufen die Trockenmangos von unseren Partnern – insgesamt arbeiten wir in Burkina mit sechs Kooperativen zusammen – und kümmern uns um den Absatz in Europa, vorab in der Schweiz.» Das Exportvolumen von biologischen und fair gehandelten Mangos sei so innert fünf Jahren mehr als verzehnfacht worden. Diese enorme Steigerung habe vor allem dank dem Einstieg von Schweizer Grossverteilern realisiert werden können.

Wachstum dank Gütesiegel

Die Gebana AG wird 2008 über den Direktversand in der Schweiz mit voraussichtlich 5,5 Tonnen mehr als doppelt so viele Abnehmer für getrocknete Mangos finden als 2006. Einen wichtigen Beitrag zur Realisierung dieses Wachstums – Gebana setzt bewusst auf eine Wachstumsstrategie – sei dem fairen Handel und der Zertifizierung der Mangos mit dem Max-Havelaar-Gütesiegel zu verdanken, sagt Heubi. «Ohne dieses Label hätten wir den Zugang zum Schweizer und europäischen Markt nicht in diesem Ausmass geschafft.»

Gebana um Verwaltungsratspräsident Adrian Widmer freut es um so mehr, als die Erfolgsgeschichte der Mangos belegt, dass der Markt offensichtlich in der Lage ist, wirtschaftliche, ökologische und soziale Werte zu bezahlen; Werte notabene, die Kleinbauernfamilien und lokale Weiterverarbeiter wie die Kooperative TON in Burkina Faso schaffen.

http://www.tagblatt.ch/aktuell/wirtschaft/tb-wi/art149,717021

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