Mehr Einkommen für Bauern in Togo

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Esso Daniel, Togo

Esso Daniel arbeitet immer noch als Schreiner. Die Bio-Sojabohnen, die er an gebana verkauft, sind sein zweites Standbein.

Unser Projekt mit Co-Finanzierung durch die Deutsche Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft neigt sich dem Ende zu. Wir haben einige der beteiligten Produzenten gefragt, wie sich unsere Arbeit für sie ausgewirkt hat.

Esso Daniel, 35 Jahre, verheiratet, Vater von drei Kindern

"Der Verkauf von Bio-Soja an Gebana ermöglichte es mir, ein Stück Land zu kaufen", sagt Esso Daniel. Der 35-jährige Togolese und seine Frau leben mit 3 Kindern, die alle zur Schule gehen, im Dorf Kparou in Wahalla, das zur Präfektur Haho gehört.

Eigentlich ist Esso Daniel gar kein Bauer, sondern gelernter Schreiner. 2007 fing er aber an, nebenher konventionell Sojabohnen in kleiner Menge anzubauen und auf dem lokalen Markt zu verkaufen. Der Preis schwankte damals zwischen 500 und 550 CFA pro "bol" - ein lokales Mengenmass, was etwa 3,5 kg entspricht. 550 CFA entsprechen knapp 1 Franken.

Als Esso Daniel einige Jahre später einmal ins Nachbardorf Zongo kam, erzählten ihm die dortigen Bauern von gebana und dass sie dieser Firma Bio-Soja verkaufen würden. Esso Daniel war begeistert, als er hörte, wie viel gebana für Bio-Soja zahlte. Zurück in seinem Dorf überzeugte er seine Brüder, sich in einer Gruppe zu organisieren. Sie nannten sich «la patience». Es schlossen sich weitere Bauern an, sodass sie am Ende 15 Mitglieder zählten.

Bei einem ersten Kontakt mit uns erfuhr die Gruppe dann, was sie beachten mussten, wenn sie Bio-Sojabohnen an uns verkaufen wollten: Verbot von chemischen Düngern und Schutzmitteln, Abgrenzung der Parzellen mit Pufferzonen, um Kontamination von konventionell bestellten Feldern zu verhindern und so weiter. Wir versorgten die Mitglieder von «la patience» dann mit hochwertigem Saatgut, das sie erst nach der Ernte bezahlen mussten.

Mit einer Anbaufläche von 0,75 ha erzielte Esso Daniel ein Einkommen von etwa 200'000 CFA, was etwa 331 Franken entspricht. Es hätte ihn sechs Monate intensive Schreinerarbeit gekostet, um den gleichen Betrag zu verdienen, sagt er.

Mit dem Geld machte er die Anzahlung für sein Grundstück, das ihn insgesamt 400'000 CFA kostet. Esso Daniel will auf dem Grundstück ein Haus bauen und später auf 2 ha Soja anbauen. Seine grösste Schwierigkeit ist im Augenblick, dass er noch keine eigene Schälmaschine für die Bohnen hat. Die muss er für 3000 CFA pro 150kg Schälmenge mieten.

Logossou Mikossoukpo, Togo

Seine zwei Ochsen vermietet Logossu Mikossoukpo inzwischen sogar. Nach eigenen Angaben hat er so schon 35'000 CFA eingenommen.

Logossou Mikossoukpo, 42, verheiratet, Vater von vier Kindern

"Mit dem Erlös aus dem Verkauf von Bio-Sojabohnen an gebana habe ich ein paar Ochsen gekauft, die ich nun vor meine Ackergeräte spannen kann. Ihren Dung benutze ich als natürlichen Dünger auf meinem Feld", sagt Logossu Mikossoukpo. Auch er ist eigentlich kein Bauer, sondern Schreiner. Logossu Mikossoukpo und seine Frau haben vier Kinder und leben im Bezirk Kpota. Er ist Aktuar der Sokoto-Gruppe, die 11 Mitglieder hat.

Logossou Mikossoukpo wendete sich der Landwirtschaft zu, weil er als Schreiner zu wenig verdiente. Er hatte Glück, denn er erbte von seinen Eltern 5 ha Land. Drei davon bewirtschaftet er, baut Mais an, Bohnen, Hirse und ein wenig Gemüse. All das, was er braucht, um seine Familie zu ernähren. Mit dem Verkauf einiger seiner Erzeugnisse finanzierte er in der Vergangenheit unter anderem die Miete von Ochsen zum Pflügen seines Feldes und kaufte Dünger. 25'000 CFA für die Ochsen und mindestens 54'000 CFA pro Hektar für Düngemittel gab er jedes Jahr aus. Das ist viel Geld für einen Bauern in Togo.

Durch eine Umfrage in seiner Region erfuhr Logossu Mikossoukpo von gebana. Er informierte sich und nahm an den Trainings teil, die wir in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des DEG-Projekts durchführten.

Logossou Mikossoukpo war genau wie Esso Daniel begeistert, dass wir Bauern wie ihn direkt bezahlen. Er entschied sich deshalb, auf 1,5 ha Bio-Sojabohnen anzubauen. Die erste Ernte fiel kleiner aus als erhofft, weil ein Teil seines Landes überschwemmt wurde. Auf etwa 0,5 ha konnte er gute Qualität ernten und an uns verkaufen. Das brachte ihm 175'000 CFA ein. Das Geld half ihm, um im Dezember 2018 zwei Ochsen zu kaufen, die etwa 250'000 CFA kosteten. Jetzt muss er die Tiere nicht mehr fürs Pflügen mieten und den chemischen Dünger darf er ja sowieso nicht mehr verwenden. Er spart also doppelt.

Logossou Mikossoukpo hat den Spiess inzwischen sogar umgedreht und vermietet seine zwei Ochsen an andere Bauern. Nach eigenen Angaben hat er so schon 35'000 CFA eingenommen.

In der nächsten Saison will er mindestens 2 ha Bio-Sojabohnen anbauen.

Das Haus von Kondja Kocou

Das Haus von Kondja Kocou in Alou-Copé, Togo.

Kondja Kocou, 48 Jahre, verheiratet, Vater von sechs Kindern

"Der Verkauf von Bio-Sojabohnen an gebana hat es mir ermöglicht, die Schulgebühren meiner Kinder zu bezahlen und in Verbesserungen meines Hauses zu investieren", sagt Kondja Kocou. Er und seine Frau leben mit sechs Kindern im Dorf Alou-Copé. Ihre Tochter ist 24 Jahre alt, die fünf Jungen gehen noch zur Schule. Konja Kocou ist anders als die beiden anderen hier vorgestellten Togolesen Landwirt. Er baute schon Bio-Sojabohnen an, bevor er das erste Mal von gebana hörte.

Früher verkaufte Kondja Kocou seine Sojabohnen an Sojagnon. So wirklich zufrieden war er mit der Organisation aber nie, wie er sagt. Sojagnon habe zum Beispiel seine Ernte gewogen, ohne dass er dabei war und erst drei Monate später bezahlt. Die Richtigkeit der Beträge habe er nie wirklich überprüfen können.

Kondja Kocou hörte von gebana während einer unserer Sensibilisierungskampagnen in seiner Region. Was er da erfuhr interessierte ihn. Vor allem den Barkauf der Ernte fand er gut, wie er uns erzählt.

In der ersten Saison, in der er seine Ernte an uns verkaufte, lieferte er 900 kg Sojabohnen und verdiente 166'500 CFA. In der zweiten Saison verdoppelte er seine Anbaufläche für Soja auf 2 ha, lieferte 1762 kg Bohnen und erhielt 352'400 CFA. Das Geld investierte Kondja Kocou in sein Haus. Er verputzte die Wände und wechselte Teile des Daches aus. In der nächsten Saison will er wieder 2 ha Sojabohnen anbauen.

Mit der Bioprämie für seine Ernte bezahlt Kondja Kocou die Schulgebühren seiner Kinder.

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