Gedanken zu Geschenken

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, von Linda Dörig Einblicke
Strasse in Togo

Strasse in Togo

Im September besuchte ich in Togo eine sehr abgelegene Region. Die Bio-Kakaobauern um Badou möchten uns Kakao liefern und der Bio-Kooperative beitreten. Die 10 stündige Fahrt (152km) über eine quasi nicht-existierende Strasse führte uns durch viele kleine Dörfer und Weiler. Kinder rannten neben unserem Auto her und riefen „Jovo, jovo, cadeaux, cadeaux!“ „Weisshäutige, Weisshäutige, Geschenke, Geschenke“.

 

Wie stellen sie sich das vor?  Dass wir die Strasse entlang fahren und ich Geschenke aus dem Fenster werfe? Wahllos, grundlos, einfach so? Einfach weil ich weiss bin?

Woher kommt diese Aufforderung? Gibt es Leute, die das machen? Wie ein König irgendwo durchfahren und aus einem grossen Sack Geschenke verteilen?

Das macht mich irgendwie wütend und traurig. Was ist das für eine Haltung? Am Strassenrand stehen und auf Geschenke warten? Aber was ist das auch für eine Haltung wahllos Geschenke aus dem Fenster zu werfen? Warum macht man das? Fühlt sich so ein Reicher besser in seinem Reichtum? Lässt er so Gnade walten und verteilt Almosen unter die Armen wie die Fürsten früher?

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